Die meisten Besucher steuern auf der Halbinsel Yucatán zielgerichtet Cancún oder Playa del Carmen an. Warum hat mich gerade die Kolonialstadt Mérida so berührt?
Unser Weg nach Mérida
Chris und ich waren dieses Jahr das erste Mal in Mexiko. Da wir gewisse Sicherheitsbedenken hatten, machten wir etwas, was wir sonst nie tun: Wir buchten eine Pauschalreise. Damit haben wir es gut erwischt: Unser All-Inclusive-Hotel entpuppte sich nicht als die übliche Bettenburg, sondern als ein wunderschönes im regional typischen Stil flach gebautes Retreat in einem ruhigen Winkel von Tulúm mit Yoga und co. Das Retreat lag in einem traumhaften Garten mit vielen Palmen, der sich nach Dschungel anfühlte. Und das auf einer Klippe über dem karibischen Meer, das in allen möglichen Grün-Schattierungen schimmert. Wenn ich mir spontan einen schönen, angenehmen Ort vorstelle, dann ist es wohl dieser. Trotz des Paradieses in Tulúm lockte uns die Halbinsel Yucatán sehr bald. Wir wollten das echte Mexiko oder zumindest einen Teil davon erleben.
Ein wundervolles veganes Hotel
(Video von „ultimatewarri0r“)
Das Hotel Medio Mundo haben wir zufällig über eine Buchungsplattform gefunden. Es gab zwei Gründe, warum wir uns für dieses Hotel entschieden haben: Zum einen ist es in Mexiko nicht so leicht, ausgewogen fleisch- oder fischfrei zu essen. Zum anderen waren wir eher vorsichtig und gingen im Dunkeln nicht vor die Tür. Insofern war dieses Hotel mit veganer Küche ideal. Der atmosphärische Patio hat das zum Hotel gehörige Restaurant noch reizvoller gemacht. Was gibt es Schöneres, als eine laue Nacht in so einer Umgebung. Da kann man es verschmerzen, abends nicht mehr vor die Tür zu gehen. Aber auch tagsüber machte das Hotelgebäude mit seinen knalligen Farben viel her.
Ich fand es so toll, mit der Kamera genussvoll langsam durch die Patios mit den kolonialen Säulen zu wandeln, dass ich beinahe das Tageslicht für eine Tour durch die Stadt verpasst hatte. Da die Zeit aber auf Grund des Trödelns und des verspäteten Check-Ins (In Mexiko musst Du etwas Geduld mitbringen bzw. lernst Geduld) schon etwas vorangeschritten war, eroberten wir pünktlich zur Golden Hour die Straßen, was für Architekturfotos nicht das Schlechteste ist.
Bunte Städte gibt es in der karibischen Welt häufig. Mérida ist jedoch besonders schön und hat ein ganz eigenes Flair. Die bunten Häuserreihen mit ihren großen Fenstern haben mich an das koloniale Kuba erinnert. In Mérida ist aber alles besser erhalten und die Straßen sind dazu ziemlich sauber. Hinter den farbenfrohen Häusern verstecken sich an einigen Ecken attraktive Hotels oder (Patio-)Restaurants.
(Architektonische) Schätze
Mérida kam durch Sisal-Produktion zu besonderem Wohlstand. Diesen Reichtum kann man an zahlreichen prächtigen Villen erkennen. Von der großen Vergangenheit zeugen aber auch die großen Haciendas außerhalb der Stadt. Einen guten Überblick über den architektonischen Reichtum Méridas erhält man bei einem Spaziergang über den breit angelegten Boulevard Paseo Montejo. Für Architekturfreude ist die Stadt ein großartiger Ort. Besonders reizvoll fand ich die Kombination aus Villen und bunten Häusern.
Das Leben auf den Plazas
Wir hatten das Glück, am Karfreitag in Mérida zu sein, denn an diesem Tag findet eine eindrucksvolle Prozession statt, die das spanische Erbe durchblicken lässt. Eine große Jesus-Figur mit schwarzem Kopf wurde von ein paar Männern getragen. Die Figur sah für unser Empfinden überraschend gruselig aus. Die Prozession ist nur ein Beispiel für Spektakel und Treiben auf Méridas Plätzen. Auf den grün angelegten Inseln schlägt allgemein das Herz der Stadt. Hier findet das soziale Leben statt. Man verweilt hier gerne und genießt das mediterrane Flair unter Palmen. Es gibt sogar WLAN. Gerade die Mischung aus mediterranem Lebensgefühl und der schönen Architektur machte mich verliebt in Mérida.
Was Mérida sonst noch bietet
So viel zu unseren Erfahrungen. In Mérida kann man aber noch weitaus mehr tun wie z.B. Spanisch lernen. Gerne hätte ich meine Spanischkenntnisse dort vertieft, aber leider war die Zeit zu knapp. Wer sich für die Kultur interessiert, kann auch abends Tanz auf den Plazas erleben. Etwas, das ich bereits in Kuba sehr inspirierend fand und am mittelamerikanischen Kulturkreis liebe. In Mexiko sind die Leute lebensfroh und das drückt sich in viel bunter Kunst, Musik und Tanz aus. Mérida ist ein toller Ort dafür.
Transparenz: Dieser Artikel ist ohne Unterstützung Dritter entstanden und ausdrücklich keine Werbung. Die Nennung von Links basiert auf meiner freiwilligen Entscheidung.
Der Beitrag Meine Kamera liebt: Mérida, Mexiko erschien zuerst auf HIDDENTRACES.